Bang & Olufsen Beosound Stage im Test

Bang & Olufsen Beosound Stage im Test

Mit der Beosound Stage legt der dänische Hersteller Bang & Olufsen seine erste Soundbar vor, die im Konzert der TV-Soundsysteme ganz vorne mitspielen soll. e-media hat sich angesehen, wie gut der jüngste B&O-Spross wirklich ist.

Ehe Anfang der 2000er-Jahre der Flatscreen die klassische Röhre vom Markt zu verdrängen begann, war Sound ein nicht unwesentliches Kriterium beim Kauf eines Fernsehers. Die immer flacher werdenden Gehäuse ließen Herstellern aber keinen Platz mehr, vernünftige Lautsprecher einzubauen. Die Geburtsstunde der Soundbar hatte geschlagen – Fernseher sollen schließlich nicht so flach klingen, wie sie aussehen.

Holz vor dem TV

Heute haben Home-Cineasten ein schier unerschöpfliches Angebot an Soundbars zur Auswahl. Solche der dänischen Kultmarke Bang & Olufsen waren bis vor kurzem nicht dabei, beschränkte man sich doch bisher auf Soundsysteme für die eigenen – hochpreisigen – TV-Geräte. Die Beosound Stage ist die erste Soundbar von B&O, die an jeden Fernseher angeschlossen werden kann. Sie bietet Features wie Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Chromecast, AirPlay 2 und QPlay 2.0; fürs Musikstreaming ist Bluetooth 4.2 an Bord. Design, Materialien und Verarbeitung stechen nicht nur Kennern ins Auge. Ich hatte das Vergnügen, die in geräuchertes Eichenholz eingefasste Version zu testen, für die man im Vergleich zum Basismodell mit Alurahmen satte 750 Euro Aufpreis hinlegt. Ob die Räuchereiche auch besser klingt, weiß ich nicht, sie sieht jedenfalls großartig aus. In einen Rahmen aus echtem Holz integrierte Touch-Tasten sind auch etwas, was ich so wirklich noch nirgendwo sonst gesehen habe.

Da kein Handbuch mitgeliefert ist, muss die Einrichtung einfach sein – denke ich. Doch als die Beosound Stage mit dem ARC-Anschluss meines TVs verbunden ist, ereilen mich unerwartete Komplikationen. Nach dem Auswählen des neuen Geräts in der für Android und iOS verfügbaren App werde ich für die Konfiguration an Google Home weitergereicht. Das weigert sich jedoch standhaft, die neue Komponente in die smarte Familie aufzunehmen. Nach einigen Neustarts und Wiederholungen der Installationsroutine will ich aufgeben, als die B&O-App gnädig beschließt, die Soundbar doch für den Betrieb freizugeben. Die App ist es auch, die Zugriff auf verschiedene individualisierbare Audio-Presets sowie einen 2-Band-Equalizer erlaubt.

Listening Experience

Die heiß ersehnte erste Folge von „Star Trek: Picard“ ist schließlich der erste Video-Content, den ich mit der Beosound Stage genieße. Der auf einer außergewöhnlich breiten Bühne stehende Klang überzeugt mich sofort. Ich habe das Gefühl, als wäre mein gesamtes Wohnzimmer mit einem feinmaschigen Sound(track)teppich ausgelegt, der mich durch das Comeback eines Helden meiner Jugend trägt. Insgesamt sind in der Soundbar elf Treiber verbaut – vier Tief-, vier Mittel- und drei Hochtöner. Jeder Treiber verfügt über eigene Verstärker, die die Gesamtleistung auf stattliche 550 Watt pimpen.

Mit der Lautstärke beeindruckt die Stage also schon mal. Doch mit einer B&O-Soundbar möchte ich nicht nur Filme schauen, sondern auch standesgemäß Musik genießen können. Mit dem Handy streame ich einige Spotify-Playlists – und auch Musik klingt sehr ansehnlich. Während Höhen und Mitten mit entwaffnender Klarheit punkten, lassen die Bässe den speziellen Kick in der Magengrube vermissen. Der Wunsch nach einer Subwoofer-Erweiterung muss derzeit unerfüllt bleiben, den bleiben die Dänen vorerst schuldig.<<

Fazit: Die Beosound Stage ist eine optisch wie akustisch würdige Ergänzung jedes Heimkinos. Beim
Filmschauen versteht man dank brillanter Höhen und vor allem breiter Mitten jedes Wort, Musikhören würde mit knackigeren Bässen allerdings noch mehr Spaß machen.

Bang & Olufsen Beosound Stage


➜ 3-Kanal-Stereo-Soundsystem
➜ Gesamtleistung: 550 Watt
➜ Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Chromecast, AirPlay 2, BT 4.2, QPlay 2.0
➜ Anschlüsse: 2 x HDMI, 1 x Line-In (optisch), 3,5-mm-Miniklinke, 2 x Ethernet
➜ Maße: 110 x 17 x 7,7 cm; 8 kg
➜ Preis: ca. € 1.500,–

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