DJI Mavic Mini im Test

DJI Mavic Mini im Test

Es ist nicht lange her, da waren Drohnen Technikspielzeug für Besserverdiener. Die DJI Mavic Mini ändert das. Um 400 Euro gibt’s hier ein kleines, leichtes Fluggerät, das (fast) alle Stückeln spielt.

Consumer-Drohnen gibt es viele. Allerdings ist darunter nur eine, die im letzten halben Jahr
in der Szene das Gesprächsthema schlechthin war – und so populär, dass der Hersteller seit dem Marktstart im letzten Herbst durchgehend mit Lieferschwierigkeiten kämpft: die Mavic Mini von DJI.

Mehrere Faktoren machen die Mavic Mini so außergewöhnlich. Sie ist winzig – der Body ist kaum größer als eine Computermaus und die vier Rotorarme lassen sich platzsparend einklappen. Sie ist mit 249 Gramm aber auch sensationell leicht und mit dem eingangs erwähnten Preis von 400 Euro zudem sehr günstig. In der sehr sinnvollen Fly More Combo mit Transportbox, drei Akkus, Ladestation usw. kommt die Mini allerdings auf 100 Euro mehr.

Live-Bild aufs Handy

Hersteller DJI vermarktet die Mavic Mini als Einsteigerdrohne. Gleichzeitig ist sie aber auch die ideale Zweit- Drohne für Profi-Piloten, die in den Urlaub oder zum Wandern nichts Größeres, Schwereres mitschleppen möchten. Die Specs können sich nämlich sehen lassen: Die Kamera am 3-Achsen- Gimbal löst mit 12 Megapixeln auf und schießt Videos mit einer maximalen Auflösung von 2,7K bei 30 Frames und Full HD bei 60 Frames pro Sekunde. 4K-Video kann die Mini allerdings nicht. Das Videosignal überträgt die Drohne live aufs Smartphone, das man in die mitgelieferte Fernsteuerung einklinkt.

Für die Funkübertragung setzt DJI auf den WLAN-Standard, mit einer theoretischen Reichweite von zwei Kilometern. Praktisch sinkt diese Reichweite in dicht besiedeltem Gebiet mit vielen WLAN-Sendern auch mal dramatisch, da kann nach 100 Metern schon Schluss sein. Im freien Gelände sieht es in der Regel aber deutlich besser aus. Von den 30 Minuten Flugzeit laut Herstellerspezifi kationen sollte man zehn Minuten als Sicherheitsreserven abziehen. Was man nämlich unbedingt vermeiden möchte, ist, dass einem beim Rückflug bei Gegenwind und über unwegsamem Gelände oder über Wasser der Saft ausgeht.

Kein Spielzeug!

Das bringt uns zu einem wichtigen Thema. Die Mini ist kein „deppensicheres“ Spielzeug, bei dem man nichts falsch machen kann. Mini-Piloten müssen wissen, was sie tun, und sich mit den Eigenheiten der Drohne auseinandersetzen – und zwar noch vor dem ersten Flug. Verliert die Mini zum Beispiel die Verbindung zur Fernbedienung, kehrt sie automatisch zu einem zurück – auf einer zuvor festgelegten Höhe. Sensoren zur Hindernisvermeidung besitzt sie nicht (bzw. nur nach unten). Ist die Rückkehrhöhe zu niedrig, kracht sie unbeirrt in jedes Hindernis.

Durch ihr geringes Gewicht ist die Mini außerdem anfällig für Wind. Bei über 8 m/s herrscht Startverbot, das man tunlichst einhält, soll die Mini nicht vom Winde verweht werden. Die 249 Gramm, die sie auf die Wage bringt, sind übrigens kein Zufall. Es ist in vielen Ländern die Grenze, unter der Drohnen nicht registriert werden müssen. Auch in Österreich besteht laut Austro Control für die Mini aktuell keine Registrierungspfl icht – wobei im Flug gewisse Regeln einzuhalten sind (u. a. maximale Flughöhe 30 Meter). Ab Sommer kommen neue EU-Richtlinien, und dann dürfte die Kamera eine Registrierung notwendig machen. Das aber nur als unscharfe Verknappung. Die rechtlichen Aspekte detailliert abzubilden, würde den Rahmen dieses Tests sprengen.

Was wir dagegen klipp und klar sagen können: Auch wenn die Mavic Mini konstruktionsbedingt Kompromisse eingeht (keine 4K-Videos, windanfällig), ist sie am Ende doch ein grenzgeniales kleines Stück Technik und dürfte für viele die „Einstiegsdroge“ in ein neues Hobby sein, das wirklich Spaß macht.

Fazit: Die DJI Mavic Mini ist eine kleine, 249 Gramm leichte Drohne, die Live-Bilder zum Smartphone funkt und in Österreich laut Austro Control aktuell nicht registriert werden muss. Sie nimmt Videos in 2,7K-Aufl ösung auf und ist aufgrund ihrer geringen Größe und des geringen Gewichts der ideale Begleiter im Urlaub oder beim Wandern. Kaufempfehlung!

DJI Mavic Mini

➜ Ultraleichter Quadrokopter
➜ Bis zu 30 Min. Flugzeit
➜ Maximale Flughöhe: 3.000 m
➜ 3-Achsen-Gimbal
➜ Videos: 2,7K (30 fps), 1.080p (60 fps)
➜ Fotos: 12 Mpx Aufl ösung
➜ 140 x 82 x 57 mm (gefaltet), 249 g
➜ Preis: ca. € 400,–

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